... Fortsetzung des Artikels

53. BME-Symposium Einkauf und LogistikDigitale Transformation aktiv gestalten und Herausforderungen angehen

Am Mittwoch, dem ersten Kongresstag, hatte BME-Vorstandsvorsitzender Horst Wiedmann in seiner Eröffnungsrede darauf hingewiesen, dass Einkauf, Supply Chain Management und Logistik gegenwärtig „vor größten Herausforderungen" stehen. Die Brexit-Frage sei weiter ungelöst, die globalen Handelskonflikte und der damit einhergehende Protektionismus verschärften sich. Die Rohstoffpreise und Währungskurse schwankten bedenklich. Und auch das Diesel-Chaos werde immer verwirrender und führe zu gravierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft.

Veranstaltungsmotto von höchster Relevanz

BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch, erinnerte auf der traditionellen Pressekonferenz des Verbandes am Mittwoch in Berlin daran, dass „neben der voranschreitenden Globalisierung vor allem die stetig schneller werdende Digitalisierung ganzer Liefer- und Wertschöpfungsketten den Einkauf zum Handeln zwingt". Denn, so Grobosch weiter: „Er soll künftig Schrittmacher dieses Prozesses und aktiver Wegbereiter der digitalen Vernetzung zwischen mehreren Unternehmen sein. Seine Erfahrung hilft ihm, die neue Qualität in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Firmen erfolgreich durchzusetzen."

Dabei gelte auch für den Einkauf: Nur wer sich die digitalen Möglichkeiten zunutze mache, könne die Potenziale in Risiko- und Lieferantenmanagement, Controlling, Kostenoptimierung und Performance Management optimal ausschöpfen. Deshalb habe der BME seinen diesjährigen Fachkongress unter das Motto „TRANSFORMATION JETZT!" gestellt. „Auch für uns ist dieses Veranstaltungsmotto von höchster Relevanz", sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, in seiner Eröffnungsrede am Mittwochvormittag. Mobilität und Logistik stünden vor einem epochalen Umbruch.

Lutz nannte in diesem Zusammenhang drei wesentliche Treiber, die die Digitalisierung fundamental beeinflussen. Dazu gehörten erstens die neuen Anforderungen der Kunden. Diese definierten Mobilität völlig neu wie das Beispiel Carsharing zeige. Zweiter Treiber für die digitale Transformation seien Lutz zufolge „die neuen disruptiven Technologien". Als dritten Treiber für Industrie 4.0 nannte Lutz „neue Geschwindigkeiten bei der Skalierung". So verkürzten sich die Zeiten, in denen neue Kommunikationsmedien den User erreichten.

Digitalisierung der Konzern- als auch die Produktionsprozesse

Alle drei Treiber führten dazu, „dass Digitalisierung unser Leben bestimmt". „Wir haben aktive Kundenkontakte von 80 Millionen Personen im Kundenverkehr. Unsere DB Navigator wird täglich vier Millionen Mal angefragt. Damit ist er die meistgenutzte Reise-App", so Lutz weiter. Er kündigte an, dass die Bahn im Rahmen des gemeinsam mit Politik und Wirtschaft aufgelegten Zukunftsprogramms „Digitale Schiene Deutschland" ihre Infrastruktur „umfassend digitalisieren will”.

Das betreffe sowohl die Konzern- als auch die Produktionsprozesse. Ziel sei es, mithilfe der digitalen Transformation die Bahnkapazitäten um bis zu 20 Prozent zu steigern. Die digitale Transformation mache auch vor der Beschaffungsabteilung der Bahn nicht Halt. Der Konzerneinkauf mit seinen rund 1000 Mitarbeitern steuere ein jährliches Beschaffungsvolumen in Höhe von über 30 Milliarden Euro und arbeite mit mehr als 18 000 Lieferanten zusammen. 

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen

Prozesse optimieren, Mitarbeiter stärken

Zur Ausgabe