
Wie kann der Einkauf nachhaltiger aufgestellt werden? Das war Thema auf dem BME-Sustainability Summit 2022, auf dem sich 250 Einkaufs- und Supply Chain-Managerinnen und -manager über die aktuellsten Entwicklungen im Nachhaltigkeitssektor informierten. Roland Seckler, Vice President Global Supply Chain Operations der Ypsomed AG, eröffnete das Plenum am 29. August mit dem Hinweis, dass kein Marktteilnehmer zu klein sei, um sich in diesem Bereich zu engagieren. Jeder sei gefragt, ob Unternehmen oder Konsument.
Es führt kein Weg am LkSG vorbei
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschäftigt aktuell viele Einkaufs- und Logistik-Experten. Auf dem BME Summit stellte CEO Klaus Wiesen von Sustainabill eine automatisierte und dadurch einfache Self-Assessment-Lösung zur Erfassung von relevanten Nachhaltigkeitsaspekten in den Lieferketten seiner Kunden vor. Er zeigte sich überzeugt, dass die Transformation der Wirtschaft nicht ohne nachhaltige Lieferketten möglich sein wird und empfiehlt daher, Lieferanten und Lieferketten nie separat, sondern immer gemeinsam zu betrachten.
Nachhaltigkeitsschulung nötig
Thomas Steiner, Director Category Sourcing, Sourcing und Supply Chain bei der Hager Group, warnte: „Es reicht nicht, eine einzige Person im Einkauf zu etablieren, die für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich ist!“. So berichtete er, dass er den rund 100-köpfigen Einkauf seines Unternehmens auf der Basis der ethischen Unternehmensgrundsätze umstrukturiert hat, dass er seinen Lieferanten klare Nachhaltigkeitskriterien kommuniziert hat und dass er deren Nachhaltigkeit über KPIs misst.
Zunächst müssten die Einkäuferinnen und Einkäufer in Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in ihrer Bedeutung verstehen. Hier seien die Unternehmenskultur und das Leadership von Unternehmen zentral. Auch müssten viele Strukturen, Prozesse und auch Kollaborationsmodelle mit Lieferanten angepasst werden. Hier kämen schließlich neue Ansprechpartner und völlig neue Kompetenzen ins Spiel. Daher sei es unerlässlich die Einkäuferinnen und Einkäufer in Unternehmen umfassend zu schulen.
Jedes Puzzleteil trägt zum Ganzen bei
Diese Impulse und noch viele weitere Gedanken, Anregungen und Best Practices wurden in den beiden Tagen des Sustainability Summits 2022 diskutiert. „Ich habe sehr viel Motivation, einen großen Willen und einen tollen Spirit gespürt. Und ich habe viele Ansätze zu nachhaltigem Wirtschaften kennengelernt“, resümierte Moderator Roland Seckler von der Ypsomed AG.
„Ich habe aber auch gelernt, dass dieses Thema sehr komplex ist, da jede Branche ihre eigenen Voraussetzungen und ihre eigenen Spezifika aufweist. Aus diesem Grund muss jeder einzelne von uns in jedem einzelnen Unternehmen sein individuelles Puzzleteil beitragen, damit das große Puzzle der Nachhaltigkeit gelingt!“




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