KostensteigerungHartmann büßt knapp 30 Prozent Gewinn ein

Der Medizinartikelhersteller Paul Hartmann verzeichnet in seiner Quartalsbilanz Gewinneinbrüche von fast 30 Prozent. Auch das Heidenheimer Unternehmen hat mit den gestiegenen Kosten für Material, Logistik und Energie zu kämpfen.

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Kostensteigerungen haben den Gewinn beim Medizinartikelhersteller Paul Hartmann drastisch gesenkt. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs betrug der Umsatz des Herstellers von Verbandmaterial, Desinfektionsmittel und Windeln 1,71 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,70 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Heidenheim mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 27,6 Prozent auf 139 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 192 Millionen Euro).

Paul Hartmann begründet dies mit gestiegenen Kosten für Material, Logistik und Energie. Das Unternehmen reagierte nach eigenen Angaben mit Preiserhöhungen und konnte so einen Teil der Materialkosten auffangen. Um auf Probleme bei den Lieferketten vorbereitet zu sein, baute das Unternehmen zudem seine Warenbestände auf, was laut Firmenangaben mit erheblichen Zusatzkosten verbunden sei.

Gewinnerwartung zurückgeschraubt

Für das laufende Geschäftsjahr schraubt Paul Hartmann seine Gewinnerwartungen zurück und geht weiter von einem leichten Umsatzrückgang aus. Das Unternehmen erwartet damit ein reduziertes bereinigtes EBITDA von 180 bis 220 Millionen Euro (vorher: 190 bis 230 Millionen Euro). Der Hersteller mit Sitz in Heidenheim beschäftigt derzeit rund 10 500 Menschen, davon rund 4300 in Deutschland.

Im kommenden Jahr wird jedoch mit weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen gerechnet. Britta Fünfstück, CEO der Hartmann Gruppe: „Wir werden unvermindert an der nachhaltigen Stärkung unseres Unternehmens arbeiten und unser Transformationsprogramm umsetzen. Die Investitionen bleiben auch zukünftig auf einem hohen Niveau. Die bisherigen Ergebnisse des Transformationsprogramms haben uns für diese Krise sehr gestärkt. Allerdings werden im vierten Quartal 2022 und insbesondere im kommenden Geschäftsjahr die wirtschaftlichen Herausforderungen für Hartmann und die gesamte Gesundheitsbranche noch größer.“

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