In dieser Ausgabe von Klinik Einkauf zeigen die Autoren auf, welche Schlüsselrolle die Beschaffung und die Logistik der Kliniken bei der Reduzierung des Treibhausgas-Fußabdrucks haben, denn wie untere anderem der Sachbericht zum Projekt „Evidenzbasis Treibhausgasemissionen des deutschen Gesundheitswesens“ zeigt, machen die sogenannten Scope-3-Emissionen den größten Anteil der Emissionen (81 Prozent) aus. Sie umfassen den Konsum von Gütern und Dienstleistungen in der sogenannten Vorleistungskette des Gesundheitswesens. Hier kann insbesondere der Einkauf der Krankenhäuser einen Beitrag zur Verringerung des Treibhausgas-Fußabdrucks leisten

Vorgaben zu Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten macht das LkSG, auf welches Peter Uhlig (GS 1 Germany) in seinem Artikel näher eingeht. Dabei spielt der Einkauf von recycelbaren Medizinprodukten genauso eine Rolle wie die Auswahl der Produkte in der Lebensmittelversorgung der Kliniken. Dass auch die Mitarbeiter der Krankenhäuser für ein ökologisches Verhalten sensibilisiert und geschult werden müssen, erläutert Prof. Jörg Schlüchtermann in seinem Artikel „Verhaltenskodex Nachhaltigkeit“. Welche Möglichkeiten im Logistikbereich liegen und wie man diese auslotet, zeigen Malin Gerhardt und Andrea Raida (Fraunhofer IML) mit ihrem Beitrag „Nachhaltigkeits-Potenzial-Check für ein Krankenhaus-Versorgungszentrum“. Was es bei Vergabeverfahren für nachhaltiges Bauen und Planen mit dem Lebenszyklus-Ansatz zu beachten gilt, führen die Rechtsanwälte Dr. Ute Jasper und Johannes Baumann in der Rubrik Recht aus.

In der Rubrik Beschaffung widmen sich Prof. Johannes Kriegel dem Wertemanagement in Einkauf und Logistik. Er geht dabei auf die Corporate Social Responsibility und deren Bedeutung für die Qualität der Leistungserbringung in den Krankenhäusern ein. So können etwa ethische Konflikte bei der Entscheidungsabwägung zwischen Qualität, Kosten, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit entstehen. In der Rubrik Logistik zeigen die Autoren des Projekts „NotPASS“, wie man die Prozessplanung in der Notaufnahme optimieren kann. Dank KI-gestützter Methoden soll ein Echtzeit-Untersuchungs- und Behandlungsplanungssystem entwickelt werden. So können in Zukunft die Ressourcen der zentralen Notaufnahmen besser genutzt werden.