
Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?
Aktuell werden Daten aus der medizinischen Versorgung auch in Deutschland erhoben und digital gespeichert – für eine Nutzung zur medizinischen Forschung stehen sie aber bislang nicht bzw. nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung. Honic hat eine DSGVO-konforme Plattform für medizinische Gesundheitsdaten entwickelt, die Forschung auf Basis von Versorgungsdaten ermöglicht. Der Honic Medhive® entsteht mit den starken Partnern StackIT, Bundesdruckerei, Secunet und Adesso.
Die Datenplattform erlaubt es, fast tagesaktuell, deutsche Versorgungsdaten über verschiedene Silos hinweg zusammenzuführen und in individuell zugeschnittenen Daten-Paketen in aggregierter bzw. kombinierter Form für Forschungszwecke anonymisiert zur Verfügung zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg wurde eine aufwendige Datenarchitektur entwickelt, die diese Nutzung von Versorgungsdaten ohne Einwilligungserklärung der Patient/-innen ermöglicht. Durch „Security by Design“ und in Abstimmung mit der IT-Sicherheitsszene wird ein Höchstmaß an Datensicherheit erreicht.
Wer hatte die Idee und wieso?
Prof. Jörg Debatin, Dr. Henrik Matthies, Denitza Larsen und Ralf König kannten sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit im hih, und haben die Idee gemeinsam mit Ralf Schramm aus der Erkenntnis heraus entwickelt, dass ohne souveräne Datenplattform Deutschland und Europa keine selbst bestimmte Zukunft in diesem so sensiblen Feld haben wird.
Wer gehört zum Gründerteam?
Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Dr. Henrik Matthies, Ralf König, Denitza Larsen und Ralf Schramm
Wo lagen die größten Hürden?
Die Herausforderung lag darin, ein Konzept für die Entwicklung der Plattform zu erarbeiten, welches dem deutschen Rechtsrahmen entspricht und dennoch den benötigten Freiraum zulässt, um Forschung auf Basis von Versorgungsdaten zu betreiben.
Wie steht es um die Finanzierung des Projekts und wie sieht das Geschäftsmodell aus?
Honic wird durch Business Angels und Risikokapitalgeber finanziert, um den raschen Aufbau dieser technisch, regulatorisch und medizin-inhaltlichen Plattform zu ermöglichen. Forschende vergüten Honic für die Suche, DSGVO-konforme Bereitstellung, Aufbereitung, Qualitätssicherung, Kombination und Anonymisierung der spezifischen Datenpakete.
Was ist Eure Vision?
Kurzfristig wird Honic Datenplattform für die Erforschung von COVID und Long-COVID sein. Erste Pilotprojekte starten bereits in den nächsten Wochen. Mittelfristig wird Honic die zentrale Datenplattform zur Erforschung ambulanter Krankheiten durch die Bereitstellung umfassender, longitudinaler Versorgungsdaten.
Langfristig wird Honic wesentlicher Teil eines souveränen, europäischen Health Data Space um Daten aus allen Versorgungsbereichen für die medizinische Forschung und Entwicklung von Health KI zur Verfügung zu stellen. Unsere Vision ist es ein Mehr an Gesundheit für uns alle.
Was sagen die Anwender über das Produkt?
„Es ist genau das, was wir für die Forschung und integrierte Versorgung brauchen. Die Honic-Plattform ist einerseits wichtig für die wissenschaftliche Forschung, aber andererseits auch für Akteure wie Krankenkassen oder die Pharmaindustrie.“ Eberhard Mehl, Hauptgeschäftsführer des Ärzte und Ärztinnenverband Long Covid
Dieser Beitrag erschien erstmals in der Klinik Einkauf 4/2022

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