
Um selbstständig und marktunabhängig im Bereich der Speiseversorgung zu sein, hat die Agaplesion Catering GmbH ein Mammutprojekt gestartet: Die klassische Verteilerküche wurde um eine Kochküche ergänzt und im April 2021 in Betrieb genommen.
Bislang wurden fertig angelieferte Speisen nur portioniert. Jetzt ist Agaplesion Lebensmittelhersteller, was auf dem Gesundheitsmarkt außergewöhnlich ist. Das bedeutet: Alles wird selbst zubereitet und gekocht, technisch aufwändig runtergekühlt und vor Ort wieder „regeneriert“, d.h. schonend erwärmt.
Das eigene „Cook & Chill-Konzept“ ermöglicht zurzeit ein Angebot von täglich 18 unterschiedlichen Gerichten aus eigener Herstellung, aus denen die Patient*innen der Kliniken in Frankfurt, Darmstadt und Gießen wählen können. Doch nicht nur sie profitieren von nachhaltigen Produkten, die zum Großteil über ein regionales Lieferpartnernetz bezogen werden. Auch die Mitarbeiter*innen freuen sich über nachhaltige Arbeitsbedingungen. Ausschließlich modernste Großküchentechnik wurde auf dem Gelände des Logistikzentrum in Obertshausen verbaut. So wird beispielsweise durch den aus alten Reifen hergestellten Fußboden der Geräuschpegel deutlich reduziert und eine wesentlich angenehmere Raumtemperatur erreicht. Die Verfahren der Lebensmittelherstellung in Bezug auf das Mindesthaltbarkeitsdatum der Mahlzeiten wurden vorab von Fresenius geprüft.
Marco Arras, Geschäftsbereichsleiter der Cateringgesellschaften, hat das Projekt federführend betreut: „Wir wollten weg vom Krankenhaus-Klischee. Unsere Speisekarte ist so konzipiert, dass die Produkte über unseren Lieferpartner bezogen werden können und somit nachhaltig und regional hergestellt sind. Jedes Gericht hat einen Namen und wird nach eigener Rezeptur zubereitet. Vorab getestet wurden sie selbstverständlich auch – sowohl durch unsere Köche und Führungskräfte als auch den Geschäftsführern der Agaplesion Catering selbst.“
Nachhaltigkeit lebt die Großküche auch beim Thema Ausbildung. Für Bewerber*innen, die Koch oder Systemgastronom werden wollen, ist das Konzept Verteiler- und Kochküche nun viel attraktiver. Sie lernen von der Pike auf. „Wir hoffen, dass die Ausbildungsplätze nach der Corona-Pandemie wieder stärker nachgefragt werden“, sagt Arras, der selbst gelernter Koch ist. „Denn der Lockdown hat dieser Branche schwer zugesetzt.“




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