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ErfahrungsberichtNachhaltigkeit und Abfallmanagement in den Tirol Kliniken

Beispiel Papierverbrauch

Entgegen geläufiger Auffassung, dass die heutige Welt ohne Papier auskommt, herrscht in der Krankenhausversorgung ein nicht unerheblicher Papierbedarf und -konsum. Indikatoren bzgl. des Papierverbrauchs am Landeskrankenhaus Innsbruck im Jahr 2019 sind: 3029 Tonnen Abfall/Jahr, davon circa 240 000 kg Papier und circa 270 000 kg Karton. Es wurden circa 19,7 Millionen Blatt A4- und 300 000 Blatt A3-Papier/Jahr ausgegeben, mit einem geschätzten Energiebedarf der Papierproduktion von circa 1,1 Millionen kWh und 107 t CO2e-Emissionen, sowie einem möglichen Einsparpotenzial durch Recycling-Standard von 0,7 Millionen kWh und 18 t CO2e-Emissionen. Die Tirol Kliniken sind daher bestrebt, neben einer umsichtigen Digitalisierungsstrategie, auch den Papierverbrauch sukzessive zu reduzieren. Dabei gilt es neben der Einführung verpflichtender Mindeststandards zur Förderung einer ökologisch und sozial nachhaltigen Beschaffung auch bereichsspezifische Programme zur Abfallvermeidung und Nutzersensibilisierung umzusetzen.

Nachhaltiges Wirtschaften

Die Gesundheitsversorgung ist ein Bereich intensiven Ressourcenverbrauches. Dabei treten ökologische, soziale und ökonomische Belange zunehmend in den Fokus, die immer wieder neu im Kontext einer qualitativen Versorgung von Patientinnen und Patienten abgewogen und in ein vernünftiges Verhältnis gebracht werden müssen. Nachhaltigkeit ist dabei kein kurzfristiger Trend, sondern vielmehr eine Denkhaltung, die sowohl die strategische Ausrichtung als auch die operative Bereitstellung, Nutzung und Entsorgung von knappen Ressourcen umfasst. Nachhaltigkeit in der Krankenhausversorgung ist ein langfristiger Prozess, der durch alle Mitarbeitenden, Lieferanten, Partner und sonstigen Stakeholdern getragen und unterstützt werden muss. Das Engagement und die Kreativität eines jeden Einzelnen kann und muss zur Veränderung beitragen und Vorbildwirkung entfalten.

Tirol Kliniken

Die Tirol Kliniken, die mit über 8 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 2 500 Betten, 115 000 stationären und 1,1 Millionen ambulanten Behandlungen pro Jahr die größte Gesundheitseinrichtung Westösterreichs repräsentieren, bilden das Rückgrat der medizinischen Versorgung im Bundesland Tirol.

Das Krankenhauswesen in Tirol ist gekennzeichnet durch einerseits spezialisierte und universitäre und andererseits flächendeckende und integrierte Versorgung von Patienten. Dabei muss auch auf geographische und saisonale Besonderheiten im Leistungsspektrum, der Schwerpunktlegung und dem Aufkommen von Patientinnen und Patienten Rücksicht genommen werden. Ziel ist es, für die Bevölkerung und die Patientinnen und Patienten aus dem Großraum Tirols eine qualitativ hochwertige medizinisch-pflegerische Betreuung auf Spitzenniveau zu erbringen. Dabei gilt es, unterschiedliche Besonderheiten und Herausforderungen hinsichtlich Qualitäts- und Leistungsniveau, Rettungs- und Versorgungszeiten sowie Ressourcen- und Kosteneffizienz zu meistern. Gleichzeitig ist der Anforderung der Nachhaltigkeit, sowohl der angebotenen Leistungen als auch der dafür eingesetzten Mittel, zum Wohle der Gesundheit heutiger und künftiger Generationen, bestmöglich nachzukommen.

Weitere Informationen zum Thema „Nachhaltigkeit im Krankenhaus“ finden Sie in Klinik Einkauf Ausgabe 1/2021.

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