
Nachdem Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung, bei der Bilanzpressekonferenz am 2. März noch die Schaffung von bis zu 600 neuen Stellen ankündigte, plant der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck nun scheinbar den Abbau von Stellen am Stammsitz. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte dpa-Anfrage am 10. März, dass derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat über ein Effizienzprogramm für das Jahr 2023 liefen. Die Gespräche seien allerdings vertraulich. Daher könne man über die Zahl der Stellen, die potenziell wegfallen sollen, keine Angaben machen. Bereits im Januar hatte der Konzern einen Stellenabbau in der US-Pharmasparte angekündigt.
Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) könnten hunderte Stellen in Darmstadt wegfallen. Das Blatt beruft sich bei seinen Angaben auf Branchenkreise. Merck beschäftigt an seinem Stammsitz derzeit eine Belegschaft von rund 12 500 Personen. Betriebsbedingte Kündigungen sind in Darmstadt allerdings durch eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 ausgeschlossen. Ein Stellenabbau wäre aber zum Beispiel durch Abfindungsregelungen möglich.
Weltweit hat der Pharma- und Technologiekonzern etwa 64 000 Mitarbeiter. Merck hat im vergangenen Jahr vor allem dank guter Geschäfte mit Produkten rund um die Pharmaforschung und Arzneiherstellung den Gewinn kräftig gesteigert. Ein potenzieller Stellenabbau kommt auch im Hinblick auf die angestrebte Produktionsverdopplung überraschend, könnte jedoch auch auf eine Umstrukturierung der Abteilungen hindeuten. Für das laufende Jahr rechnet der Pharma- und Technologiekonzern jedoch mit neuerlichem Kostendruck.




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