UmsatzwachstumCarl Zeiss Meditec profitiert vom gestiegenen Auftragseingang

Das Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss Meditec erzielte im ersten Quartal 2021/22 ein Wachstum um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragseingang stieg um 24 Prozent, die Profitabilität jedoch sank stärker als erwartet.

Carl Zeiss Meditec
Carl Zeiss Meditec AGZeiss
Unternehmenszentrale von Carl Zeiss Meditec in Jena.

Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec wächst auch im ersten Quartal 2021/22 des Geschäftsjahres. Im Quartal von Oktober bis Dezember 2021 profitierte der MDax -Konzern vom stark gestiegenen Auftragseingang. Sämtliche Bereiche und Regionen profitierten derzeit von den hereinkommenden Aufträgen. Hier wirke sich unter anderem aus, dass Kliniken trotz anhaltender Pandemie inzwischen wieder verstärkt operierten und Materialien und Technik benötigten.

Allerdings sank in den drei Monaten die Profitabilität des Unternehmens deutlich stärker als an der Börse erwartet. Die Zahlen hätten die Erwartungen klar verfehlt, die Lieferketten seien unverändert ein Problem für das Unternehmen. Die Aktie machte vor Mitte Februar 2022 einen Satz nach unten.

Umsatz steigt zum Vorjahr um 11 Prozent

Carl Zeiss Meditec ist auf Ausrüstungen zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie OP-Mikroskope spezialisiert. Im ersten Quartal war der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent auf 410,2 Millionen Euro geklettert. Der Auftragseingang stieg um fast ein Viertel auf 498,3 Millionen Euro, wie der Konzern am 11. Februar 2022 mitteilte. In der Sparte für Augenheilkunde zog der Umsatz um knapp zehn Prozent an, in der Mikrochirugie betrug das Plus 16 Prozent.

EBIT-Marge sinkt um fast zwei Prozent

Das Unternehmen hat zwei turbulente Jahre in der Pandemie hinter sich. Im ersten Corona-Jahr knickten Umsatz und Ergebnis ein, weil Operationen verschoben wurden und viele Menschen den Gang zum Arzt scheuten. Dann jedoch erholte sich die Nachfrage deutlich, der Konzern schloss das vergangene Geschäftsjahr mit weitaus mehr Gewinn ab als noch vor der Pandemie.

Dabei spielten dem Unternehmen allerdings auch sinkende Kosten in die Karten, weil beispielsweise Mitarbeiter wegen der Kontaktbeschränkungen weniger reisten. Die Lage hat sich inzwischen geändert: Im vergangenen Quartal zogen die Ausgaben für Vertrieb und Marketing an. Wegen der Pandemie stiegen inzwischen auch die Preise pro Reisekilometer, erläuterte der Vorstand. Zudem gibt der Konzern wegen der neuen Produkteinführungen auch mehr für Forschung und Entwicklung aus.

Dies alles drückt auf die Profitabilität. Während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Berichtszeitraum nur leicht um eine Million auf 74,4 Millionen Euro stieg, sank die operative Marge auf 18,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Profitabilität noch bei 19,9 Prozent gelegen. Unter dem Strich knickte das Konzernergebnis um fast 18 Prozent auf 38 Millionen Euro ein. Hier belasteten laut dem Finanzchef hohe Kursverluste vor allem aus Devisenabsicherungsgeschäften auf den stark gestiegenen chinesischen Renminbi.

Umsatz soll im Einklang mit dem Marktwachstum zulegen

Die Prognose des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2021/22 bleibt unverändert: Der Umsatz soll mindestens in Höhe des Marktwachstums zulegen. Eine Unsicherheit stellen dabei die weiterhin angespannten globalen Lieferketten dar. Das Unternehmen rechnet mit einer rückläufigen operativen Marge von ungefähr 19 bis 21 Prozent nach 22,7 Prozent im vergangenen Jahr. Mittelfristig soll sich die Profitabilität nachhaltig auf einem Niveau oberhalb von 20 Prozent stabilisieren.

Das Unternehmen aus Jena beschäftigte zuletzt rund 3500 Menschen weltweit. Markus Weber hatte den Vorsitz bei Carl Zeiss Meditec zu Jahresbeginn übernommen - sein langjähriger Vorgänger an der Konzernspitze Ludwin Monz übernimmt ab April bei Heidelberger Druck das Ruder.

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