
Im Berliner Apothekerhaus fand am 29. Januar eine Podiumsdiskussion der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände statt. Gemäß dem Motto „Lasst uns reden!” adressierte ABDA-Präsident Thomas Preis die harte Realität der Apothekerschaft und stellte Forderungen auf.
Insbesondere die Politik sieht Preis im Zugzwang: „Wir brauchen ganz dringend von einer neuen Regierung eine Soforthilfe.” Er verlangte ein Vorschaltgesetz. In Bezug zur Bundestagswahl im Feburar meinte der ABDA-Präsident: „Wir werden die Parteien daran messen, was sie jetzt sagen.”
Wir werden die Parteien daran messen, was sie jetzt sagen.
Die wirtschaftliche Situation der Apotheken in Deutschland ist angespannt. Vor allem der Versandhandel steht seitens der Apothekerschaft unter Kritik. Er würde den Versorgungsauftrag erheblich stören und Regeln, wie beispielsweise Temperaturkontollen nicht einhalten, so Preis. Und auch seitens der Politik wurde diese Meinung geteilt. CDU-Politiker Tino Sorge dazu: „Zurzeit gibt es keinen gleichen Wettbewerb. Da müssen wir als Politik ran. Boni-Gewährung durch den Versandhandel – das funktioniert nicht.”
Aber auch die grundsätzliche Vergütung der Apotheken war Fokusthema der Diskussionsrunde. Thomas Preis forderte eine schnelle finanzielle Entlastung für die Apotheken vor Ort nach der Bundestagswahl. Das Honorar der Apotheker sei seit 13 Jahren unverändert, kritisiert der ABDA-Präsident. Und das, laut ihm, völlig unberechtigt: „Durch den Kassenabschlag, die Umsetzung der Rabattverträge, die Einziehung der Zuzahlungen und das Eintreiben der Herstellerabschläge ermöglichen wir den Krankenkassen jetzt schon Einsparungen in Milliardenhöhe.”
Matthias Mieves (SPD) und Prof. Andrew Ullmann (FDP) betrachteten den Sachverhalt aus anderen Perspektiven. Laut Mieves bräuchte es hauptsächlich einen dynamischen Finanzierungsmechanismus zwischen Krankenkassen und Apotheken. Ullmann sprach von einer Kostenfrage, schließlich gehe es um GKV-Gelder. Tino Sorge von der CDU hingegen war überzeugt, dass die betriebswirtschaftliche Situation sich deutlich verbessern müsse, sodass nach der Bundestagswahl beim Apothekenfixum schnell nachjustiert werden soll.





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