GewinnrückgangSolides Geschäftsjahr 2021 für Dräger

2021 entwickelten sich Umsatz als auch Ergebnis bei Dräger besser als prognostiziert. Der Gewinn ging jedoch deutlich zurück. Für 2022 rechnet der Medizintechnik-Hersteller mit einem Umsatzrückgang.

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Die Drägerwerk AG & Co. KGaA schließt das Geschäftsjahr 2021 mit einem guten Umsatz und solidem Ergebnis ab. Das Geschäft entwickelte sich besser als erwartet; Umsatz und Ergebnis kletterten deutlich über das Niveau vor der Corona-Pandemie. Ein deutlicher Anstieg des Free Cash Flow und ein guter Auftragseingang im vierten Quartal untermauern die Bilanz.Beim Gewinn musste Dräger jedoch Einbußen verzeichnen. Der Überschuss betrug rund 154,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Ergebnis von 249,9 Millionen Euro gestanden.  

Ergebnis

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 271,7 Millionen Euro (2020: 396,6 Millionen Euro). Die EBIT-Marge nahm auf 8,2 Prozent ab (2020: 11,6 Prozent). Der Jahresüberschuss betrug 154,3 Millionen Euro (2020: 249,9 Millionen Euro). Beim Free Cash Flow konnte Dräger deutlich auf 275 Millionen Euro (Vorjahr: 196,9 Millionen Euro) zulegen. Der Dräger Value Added (DVA) für den Konzern betrug 171,8 Millionen Euro (2020: 296,9 Millionen Euro).

Umsatz und Auftragseingang 2021

Entgegen der Erwartungen am Jahresbeginn wurden Produkte zur Behandlung von Covid-19-Patienten länger nachgefragt, was sich in den Zahlen widerspiegelt. Jedoch ging der Auftragseingang nach dem Rekordanstieg 2020 erwartungsgemäß nominal zurück, um 18,4 Prozent auf 3 087,8 Millionen Euro (2020: 3 786,2 Millionen Euro). Währungsbereinigt war der Auftragseingang um 17,9 Prozent rückläufig. Die Aufträge nahmen dabei in allen Regionen ab, am stärksten in Europa.

Der Umsatz von Dräger ging gegenüber dem starken Vorjahreswert um 2,3 Prozent auf 3 328,4 Millionen Euro (2020: 3 406,3 Millionen Euro) zurück. Bereinigt um Währungseffekte betrug die Abnahme nur 1,8 Prozent. Er fiel damit noch etwas weniger stark aus als in der Mitte vergangenen Jahres angehobenen
Prognosebandbreite.

Im vierten Quartal nahm der Auftragseingang währungsbereinigt um 12,4 Prozent auf 850,8 Millionen Euro zu (2020: 747,0 Millionen Euro). Der Umsatz hingegen reduzierte sich gegenüber dem starken Vorjahreswert währungsbereinigt um 18,1 Prozent auf 925,5 Millionen Euro (2020: 1 115,3 Millionen Euro). Das EBIT im vierten Quartal belief sich auf 14,7 Millionen Euro (2020: 168,3 Millionen Euro). Die EBIT-Marge im vierten Quartal betrug 1,6 Prozent (2020: 15,1 Prozent).

Medizintechnik-Entwicklung

In der Medizintechnik gingen die Aufträge nach dem extremen Anstieg infolge der Corona-Pandemie im Vorjahr währungsbereinigt um 22,6 Prozent zurück. Der Umsatz hier fiel währungsbereinigt um 9,7 Prozent. Auch in der Sicherheitstechnik nahm der Auftragseingang währungsbereinigt um 8,8 Prozent ab; die Auslieferungen nahmen dagegen deutlich zu. Währungsbereinigt betrug der Anstieg 14,5 Prozent. Dies war unter anderem auf die Abarbeitung von
Großaufträgen im Bereich des leichten Atemschutzes aus dem Vorjahr zurückzuführen. Auch andere Geschäftsbereiche konnten im Umsatz wieder zulegen.

Ausblick

Bislang hat der Krieg in der Ukraine keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäfte des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns. Das Russlandgeschäft mache nur knapp zwei Prozent des Gesamtumsatzes aus, sagte Konzernchef Stefan Dräger. Allerdings könne die Zahlungsabwicklung wegen der Sanktionen schwierig werden. Auch mögliche indirekte Auswirkungen durch Unterbrechungen von Lieferketten ließen sich noch nicht absehen. „Die größte Dimension ist im Moment auch für uns die menschliche“, sagte Dräger. Lieferengpässe und Preissteigerungen machen sich den Angaben zufolge unabhängig vom Krieg schon jetzt bemerkbar. „Die Preise für Komponenten und Transport sind in den vergangenen Monaten exponentiell gestiegen, so dass wir in einigen Bereichen um bislang nicht da gewesene Preissteigerungen nicht herumkommen werden“, sagte Dräger.

Aufgrund wegfallender Sondereinflüsse durch die Corona-Pandemierechnet Dräger für das Geschäftsjahr 2022 mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen 5,0 und 9,0 Prozent. Die erwartete schwächere Umsatzentwicklung wie auch die Investitionen zur Zukunftssicherung werden sich auf das Ergebnis auswirken. EBIT-Marge 2022 wird von Dräger auf zwischen 1,0 und 4,0 Prozent prognostiziert. Ab 2023 wird ein positives Wachstum mit einer höheren Profitabilität präzidiert.

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