
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) geschieht Revolutionäres – den Patienten der Kinderonkologie werden erstmals 3D-gedruckte Kautabletten verabreicht. Eine Studie in Zusammenarbeit mit der hauseigenen Klinikapotheke untersucht, ob die individuell dosierten Kautabletten von den jungen Patienten besser akzeptiert werden als herkömmliche Tabletten, die geschluckt werden müssen.
Dr. Adrin Dadkhah, Co-Leiter Forschung und Lehre der UKE-Klinikapotheke ist stolz auf das Projekt: „Wir sind deutschlandweit die erste Klinik, die 3D-gedruckte Medikamente selbst entwickelt hat und nun im Rahmen einer Studie Patienten in der Kinderonkologie verabreicht.” Ziel sei eine präzisere Arzneimitteldosierung.
Einige der kleinen Patienten finden den Geschmack so furchtbar oder die Tabletten zu groß, dass sie sie nicht schlucken können.
Gerade in der Kinderheilkunde sei die Medikamentenvergabe oft problematisch. Viele Wirkstoffe gebe es nicht als Tropfen oder Säfte. Hinzu kommt, dass die Tabletten of zu groß für Kinder sind, um sie herunterzuschlucken. „Einige der kleinen Patienten finden den Geschmack so furchtbar oder die Tabletten zu groß, dass sie sie nicht schlucken können“, erläutert Dr. Beate Winkler, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE. Zudem erschwere die notwendige gewichtsabhängige Dosierung die Therapie.
Die laufende Studie untersucht die Akzeptanz und Sicherheit der neuen Kautabletten mit dem Wirkstoff Dexamethason. Dabei sollen neben den Kindern auch deren Eltern und Pflegende die herkömmliche Medizin sowie die 3D-gedruckte Alternative bewerten. Wenn sich grundlegende Vorteile für die Patientensicherheit zeigen, eröffnen sich durchaus weitere Einsatzmöglichkeiten. So könnten künftig mehrere Wirkstoffe in einer Tabeltte kombiniert werden oder Dosierungen flexibel an den Therapieverlauf angepasst werden. Die Studie läuft voraussichtlich bis 2026.




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