SterilgutversorgungseinheitGesundheitscampus Calw setzt auf neue AEMP

Rund 6,7 Millionen Euro flossen vom Klinikverbund Südwest in die neue AEMP am Gesundheitscampus Calw. Bis zu 1,6 Millionen Medizinprodukte sollen dort jährlich für mehrere Krankenhäuser aufbereitet werden.

Luftbild AEMP Campus Calw
Klinikverbund Südwest
Im Vordergrund die neue AEMP in Modulabauweise auf dem Gelände des Versorgungszentrums, im Hintergrund der Neubau der Kliniken Calw auf dem Gesundheitscampus Calw.

In Calw enstand in den letzten Monaten eine neue Aufbereitungsanlage für Medizinprodukte (AEMP). Damit kommen die steril aufbereiteten medizinischen Instrumente für das Krankenhaus Calw ab Juni vom Gesundheitscampus auf dem Stammheimer Feld.

Der Aufsichtsrat habe für die AEMP, die künftig jährlich bis zu 1,6 Millionen Medizinprodukte aufbereiten und sterilisieren wird, ein Investitionsvolumen von 6,7 Millionen Euro freigegeben und damit ein deutliches Signal für zukunftsfähige, standortübergreifende und verbundweite Versorgungskonzepte gesetzt, so Helmut Riegger, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken Calw.

AEMP soll mehrere Kliniken versorgen

Die neue AEMP setzt sich aus modularen Elementen zusammen und löst die alte Anlage im bisherigen Bestandskrankenhaus in Calw ab. Auf einer Bruttogrundfläche von ca. 600 Quadratmetern und bestehend aus 13 per Schwerlasttransport im Dezember angelieferten Modulen mit einer Nutzfläche von 350 Quadratmetern betreibt die Service GmbH Schwarzwald, eine hundertprozentige Tochter des landkreisübergreifenden Verbundes, künftig die AEMP. Darüber hinaus soll sie ab Ende Juni auch die Kliniken Nagold sowie perspektivisch die Krankenhäuser in Herrenberg und Leonberg mit versorgen. Je nach wird OP-Aufkommen werde die AEMP künftig im Zweischicht- System betrieben, etwa 14 Stunden am Tag.

Die sichere und hygienisch einwandfreie Behandlung von Patienten hat oberste Priorität.

Im Zielkonzept betreibe man künftig zwei zentrale Aufbereitungseinheiten, eine ab 2026 im Flugfeldklinikum im Landkreis Böblingen und eine in Calw-Stammheim. Diese würden eine gegenseitige Ausfallsicherung bieten, was erheblich zur Prozessstabilität und Produktsicherheit in den Kliniken beitragen werde, betonte Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest. Ein positiver Nebeneffekt ergebe sich laut Schmidtke darin, dass dank der Zentralisierung und der Ende Juni anstehenden Schließung der lokalen Sterilguteinheit am Standort Nagold weitere Freiflächen in der Klinik für medizinische, patientennahe Angebote hinzukämen.

AEMP Eröffnung Calw
Klinikverbund Südwest
Betriebsleiter Oliver Beer erläutert den Gästen bei der Eröffnung die neue AEMP.

Standort Calw strebt DIN-Zertifizierung an

Nach Übernahme der Medizinprodukteaufbereitung für die Kliniken ist geplant, die hohe Aufbereitungsqualität und Zuverlässigkeit, welche die qualifizierten Mitarbeitenden tagtäglich sicherstellen, durch eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 13485 auch extern geprüft und bestätigt zu bekommen. Am Standort Calw können künftig Medizinprodukte der höchsten Stufe („kritisch C“) aufbereitet werden.

Solche Produkte müssen höchsten Ansprüchen an die Hygiene genügen, sind aber gleichzeitig thermolabil, weshalb eine einfache Dampfsterilisation nicht möglich ist. „Die sichere und hygienisch einwandfreie Behandlung von Patienten hat oberste Priorität - daher kommt hier HighTech von Sterilisatoren über Plasmasterilisatoren, Thermodesinfektoren, Ultraschallbecken bishin zur digitalen Dokumentation zum Einsatz“, hob Alexander Schmidtke hervor. 

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