
Eine automatisierte Lieferung von Laborproben und Medikamenten über eine Entfernung von maximal 75 Kilometern – und das per Drohne. So lautet der Plan von Siemens Healthineers in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Wingcopter. Die Partner haben jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine integrierte Drohnenlösung für den Transport verschiedener labordiagnostischer Materialien und anderer medizinischer Güter in Afrika zu entwickeln und einzuführen.
Siemens Healthineers setzt sich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten.
Der Einsatz von Wingcopter-Drohnen soll durch seine Schnelligkeit und Unabhängigkeit vor allem der ländlichen Bevölkerung dienen. Die elektrischen Drohnen können dabei bis zum 75 Kilometer zurück legen – und das ohne die Kühlkette zu unterbrechen.
System soll Kosten senken
Siemens verspricht sich durch das nachhaltige und effiziente Liefernetzwerk die Zentralisierung von Laboruntersuchungen und die einfachere Verteilung von medizinischen Verbrauchsmaterialien, was zu einem verbesserten Zugang zu Diagnostik, schnelleren Diagnosen, höherer Effizienz und geringeren Kosten beiträgt. Bevor das System jedoch in den Regelbetrieb übergeht, erfolgt eine Testphase. Der genaue Zeitpunkt für die Testflüge der Drohnen wird noch bekannt gegeben.
Ole Maloy, Managing Director von Siemens Healthineers Middle East, Southern & Eastern Africa, erklärt: „Siemens Healthineers setzt sich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten. Unsere Partnerschaft mit Wingcopter soll die bestehenden Lücken in der Infrastruktur des Gesundheitswesens schließen und einen gerechten und erschwinglichen Zugang zu diagnostischen Tests und medizinischen Produkten ermöglichen.“
In Deutschland hatte zuletzt der Krankenhauskonzern Helios in Zusammenarbeit mit mehreren RKH-Kliniken damit geworben, ebenfalls Drohnen für Laborflüge nutzen zu wollen. Auch hier sind Testflüge geplant, die im August stattfinden sollen. Die deutschen Kliniken arbeiten seit 2020 an der Umsetzung.
Projekt mit Tragkraft
Laut einem Bericht der Weltbank und der WHO hat etwa die Hälfte der Weltbevölkerung immer noch keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsleistungen wie z. B. einer rechtzeitigen Diagnose. Die Lösung von Siemens Healthineers und Wingcopter soll nicht nur den Zugang zu diagnostischen Tests verbessern, sondern sich auch positiv auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) auswirken.
Vom Zugang zu Gesundheitsversorgung über die potenzielle Verringerung des CO2-Fußabdrucks und des Risikos von Verkehrsunfällen bis hin zum Aufbau von Kompetenzen für den Drohnenbetrieb. Wingcopter beabsichtigt, junge Menschen vor Ort aus- und weiterzubilden und so Arbeitsplätze und Perspektiven in der schnell wachsenden Drohnenbranche zu schaffen. Dabei will Wingcopter dem Ansatz des Unternehmens in Malawi folgen, wo der Betrieb von einer ausschließlich einheimischen, mehrheitlich weiblichen Crew geführt wird.




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