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PersonalmangelKlinikeinkäufer unter Verschluss

3 Fragen an Manuela Mehner, Leitung Einkaufs­management bei consus clinic­management

Kohrs: Frau Mehner, wie ist Ihre Diagnose zum Arbeitsmarkt Klinikeinkauf?

Mehner: Er ist übersichtlich, und jeder kennt jeden. Die Lage verschlechtert sich seit Jahren. Abgesehen von der Situation bei einigen Maximal­versorgern sind die Abteilungen in der Regel deutlich unterbesetzt. Dabei gibt es viele kompetente und hoch motivierte Kollegen für das operative ­Tagesgeschäft, aber interessanter Nachwuchs für die Aufgaben der Zukunft fehlt.

Kohrs: Warum tun sich Krankenhäuser so schwer, gute Einkäufer zu gewinnen?

Mehner: Viele Absolventen wissen gar nicht, welche spannenden Möglichkeiten sich in dem Bereich bieten. Das wird ihnen im Studium wenig bis gar nicht vermittelt, zumindest der praktische Teil. Hinzu kommt das Problem der Vergütung. Firmen aus der Medtech-Branche und der Pharmaindustrie zahlen oft erheblich mehr – da gehen die Absolventen dann hin.

Kohrs: Wie sieht der ideale Kandidat für Kliniken aus?

Mehner: Die Häuser brauchen Bewerber, die nicht nur hohe Fach­kompetenz mitbringen, sondern auch zwischenmenschlich stark und emotional stabil sind – gerade für den Umgang mit den Medizinern. Denn das Profil des Einkäufers hat sich stark gewandelt, heute sind ganz andere Fähigkeiten gefragt und ganz andere Rollen nötig. Um die Wünsche nach Wirtschaftlichkeit und Qualität in Einklang zu bringen, suchen die Kliniken jetzt eine Mischung aus Projektmanager, Controller und Moderator als Einkäufer. Sie dürfen auch die Diskussion nicht scheuen, ob indikationsinduziert oder nach dem Goldstandard gearbeitet werden sollte. Dafür ist zunehmend medizinisches Wissen gefragt, aber auch Grundkenntnisse zu Hygiene und recht­liches Know-how.

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