
Mit dem neuen „Unit Dose“-System am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) erhalten Patientinnen und Patienten auf ausgewählten Stationen ihre Arzneimittel ab sofort individuell in kleinen abgepackten Tütchen. Das soll für mehr Sicherheit bei der Versorgung sorgen. Das UKW ist die erste Klinik in Unterfranken und die zweite Klinik in Bayern (nach dem Uniklinikum Erlangen), die ein vollautomatisches Verpackungs- und Ausgabesystem für Medikamente einführt.
„Mit dem neuen System verbessern wir unsere Behandlungsqualität und -sicherheit“, erklärt PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW. Mithilfe eines Automaten werden beispielsweise Tabletten, Kapseln oder Dragees hygienisch und sicher verpackt und beschriftet. Pflegekräfte verteilen diese Tütchen anschließend an die Patientinnen und Patienten, erklärt Dr. Mareike Kunkel, Leiterin der Apotheke am UKW. Somit entfällt das Zusammenstellen der Medikamente für den Pflegedienst. Auf den Tütchen steht einerseits der Name, das Geburtsdatum des Patienten, die Anzahl der Tabletten und Hinweise zur Einnahme, andererseits ist auch ersichtlich, für welchen Tag und welchen Einnahmezeitpunkt das Medikament vorgesehen ist.
Mit dem neuen System verbessern wir unsere Behandlungsqualität und -sicherheit.
Vielfache Kontrolle im Ablauf
Der Ablauf der „Unit Dose“-Versorgung beginnt mit der elektronischen Verordnung durch den zuständigen Arzt oder die zuständige Ärztin. Die Apothekerinnen und Apotheker nehmen dann eine Plausibilitätsprüfung vor. Nach der pharmazeutischen Freigabe beginnt die automatische Abgabe in die Tütchen. Ein Gerät nimmt eine weitere zusätzliche Kontrolle vor, indem es den Inhalt des Tütchens mit Bildern aus einer Datenbank vergleicht. Erst danach kommt es zur abschießenden Lieferung auf die Stationen. Dort prüft das Pflegepersonal die Medikation auf Aktualität und teilt die Tütchen schließlich aus; dieser Vorgang wird dokumentiert.
Das neue Versorgungssystem startet vorerst auf ausgewählten Pilotstationen, nach und nach wird es dann ausgeweitet. Vorher gab es umfangreiche Schulungen für das Personal.




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