
Der Tarifkonflikt zwischen der Charité Facility Management GmbH (CFM) und der Gewerkschaft Verdi dauert an. Die CFM-Beschäftigten, die unter anderem in den Bereichen Medizintechnik, Reinigung, Catering und Technik tätig sind, fordern eine Angleichung ihrer Arbeitsbedingungen an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), der auch für das Personal der Charité gilt. Derzeit erhalten sie jedoch schlechtere Konditionen.
Am Freitag, dem 23. Mai, setzten die Beschäftigten des Charité Facility Managements (CFM) ihren Streik vorerst aus. Das hatte die Streikversammlung der CFM-Beschäftigten entschieden, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. „In den Diskussionen wurde jedoch auch deutlich, dass wir sofort wieder auf der Straße stehen, wenn die CFM in den Verhandlungen weiter blockiert”, erklärte die CFM-Beschäftigte Anne Ruback. Eine Woche später trat genau das ein. Mit Beginn zum 30. Mai werde man den Streik jetzt fortsetzen. Die konkreten Auswirkungen auf die Patienten des Krankenhauses sind noch unklar.
Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung der CFM seien ins Stocken geraten, hieß es von Verdi. Eine Einigung sei nicht in Sicht. Den Beschäftigten liege auch nach drei Tagen intensiver Verhandlungen immer noch kein konkretes Angebot vor. Die CFM fordere massive weitere Zugeständnisse bei der Eingruppierung der Beschäftigten. Am 30. Mai sei außerdem eine zentrale Streikversammlung geplant, wo über das weitere Vorgehen beraten werde.
Streikpause eigentlich unüblich
Die CFM und die Charité-Leitung hatten die vorangegangene Aussetzung des Streiks zur Bedingung gemacht, um in Verhandlungen einzutreten. Für Montag und Dienstag, den 25. und 26. Mai, waren nach Angaben von Verdi entsprechende Runden geplant. Verhandelt werden sollte über einen Stufenplan zur Erreichung der Entgelttabellen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) sowie vereinzelte Verbesserungen bei den sonstigen Arbeitsbedingungen verhandeln.
Wir geben der CFM und der Charité einen sehr großen Vertrauensvorschuss.
Der Entscheidung ging eine breite Diskussion unter den Beschäftigten voraus. Trotz teils großem Misstrauen gegenüber der Verhandlungsbereitschaft der CFM, entschieden sich die Streikenden für eine Aussetzung. Damit komme man der Geschäftsleitung deutlich entgegen, heißt es seitens Verdi. Verhandlungen während eines Streiks seien im Rahmen von Erzwingungsstreiks eigentlich nicht üblich. „Mit der Entscheidung, den Streik auszusetzen, geben wir der CFM und der Charité einen sehr großen Vertrauensvorschuss”, so CFM-Beschäftigte und Diätassistentin Anne Ruback in der vergangenen Woche.
Bei der CFM arbeiten rund 3500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Für 3200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen TVöD.




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