
Die Aktionäre der börsennotierten Jenaer Carl Zeiss Meditec erhalten nach einem schwachen Geschäftsjahr geringere Zahlungen des Unternehmens. Ihre Dividende pro Aktie soll 0,60 Euro betragen nach 1,10 Euro im Geschäftsjahr davor, wie der Vorstand in Jena mitteilte. „Für 2024/25 werden die Rahmenbedingungen voraussichtlich nicht einfacher – insbesondere die derzeit zu beobachtende Schwäche im chinesischen Markt veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick“, sagte Unternehmenschef Markus Weber bei der Vorlage der Jahreszahlen für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2023/24. An der Börse kam vor allem der Ausblick schlecht an. Die Aktie verlor mehr als 13 Prozent.
Der Medizintechnik-Anbieter, der auf Laser, OP-Mikroskope, Geräte sowie künstliche Linsen zur Behandlung von Augenerkrankungen spezialisiert ist, erzielte einen Umsatz von rund 2,07 Milliarden Euro – 1,1 Prozent weniger als im Geschäftsjahr davor. Das Unternehmen gehört zu den Umsatzschwergewichten in Thüringen und ist im MDax der Frankfurter Börse notiert.
Weniger Gewinn erzielt
Unter dem Strich stand ein Jahresüberschuss von 155,7 Millionen Euro nach 219,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr davor. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich von 362,9 Millionen Euro auf rund 245,9 Millionen Euro. Zeiss Meditec hatte bereits im Juni die Erwartungen gesenkt und mit einem Programm zur Kostensenkung vor allem in Vertrieb und Marketing reagiert.
Das Unternehmen habe vor allem unter der Marktschwäche und der Investitionszurückhaltung in wichtigen Regionen wie den USA oder China gelitten, sagte Vorstandschef Markus Weber in Jena. „Wir mussten eine deutliche Abkühlung der Weltkonjunktur und des Konsumklimas ebenso verkraften wie eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung im Gerätegeschäft in mehreren Kernmärkten – insbesondere in Nordamerika.“
Im neuen Geschäftsjahr würden die Bedingungen wahrscheinlich nicht einfacher. Die derzeitige Schwäche im chinesischen Markt „veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick“, so Weber. „Langfristig sind wir uns sicher, dass wir zum profitablen Wachstum zurückkehren.“
Beschäftigtenzahl gestiegen
Das Jenaer Unternehmen erwirtschafte nach Vorstandsangaben etwa ein Viertel seines Umsatzes auf dem chinesischen Markt. Dieser biete weiterhin große Chancen, sagte der Vorstandschef. Das betreffe etwa die Laserbehandlung von Kurzsichtigkeit.
Im neuen Geschäftsjahr wird ein moderates Umsatzwachstum bei Zeiss Meditec erwartet. In den folgenden Jahren solle auch die Ertragskraft wieder steigen, kündigte der Vorstand an. Das Jenaer Unternehmen hat sein Angebot durch den niederländischen Netzhautspezialisten DORC mit rund 800 Mitarbeitern erweitert.
Insgesamt beschäftige Zeiss Meditec aktuell mehr als 5700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im In- und Ausland, davon etwa 2500 in Deutschland.





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