
Nach einem weiteren schwierigen Jahr soll es beim Labor- und Pharmazulieferer Sartorius endlich wieder aufwärtsgehen. 2025 sollen beide Sparten profitabel wachsen und den Umsatz moderat steigern, teilte der Dax-Konzern am Dienstag zur Vorlage seiner vorläufigen Jahreszahlen in Göttingen mit.
Das bereinigte operative Ergebnis soll sich etwas stärker erhöhen als der Erlös. Das Management um den scheidenden Konzernchef Joachim Kreuzburg erwartet demnach eine fortschreitende Nachfrageerholung, allerdings noch unter dem langjährigen Markt-Durchschnitt. Anfang Juli wird der Manager von seinem Nachfolger Michael Grosse abgelöst.
Kunden hielten sich mit Bestellungen zurück
Nach einer Sonderkonjunktur während der Corona-Pandemie hatten sich die Kunden der Niedersachsen wie schon 2023 auch im vergangenen Jahr lange mit Bestellungen zurückgehalten. Der Konzern hatte daher ein Sparprogramm eingeleitet. Um rund 100 Millionen Euro sollen die Kosten gesenkt werden, unter anderem durch Anpassungen beim Einkauf, eine Straffung interner Strukturen sowie schlankere Abläufe und einen Personalabbau.
Zudem wurden geplante Kapazitätserweiterungen zum Teil verschoben. Das Schlussquartal 2024 aber verlief für Sartorius bereits erfreulich, der Auftragseingang schwoll in den drei Monaten besonders kräftig an.
Zahlen für das Gesamtjahr
Im Gesamtjahr lag der Umsatz den vorläufigen Berechnungen zufolge mit 3,38 Milliarden Euro lediglich knapp unter dem Vorjahresniveau. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam bei 945 Millionen Euro heraus nach 963 Millionen Euro im Vorjahr. Damit fielen die Resultate besser aus als von Analysten im Schnitt erwartet. Der bereinigte Nettogewinn ging von zuvor 339 auf 280 Millionen zurück.
Erholung zeigt sich auch an der Börse
Der starke Auftragseingang und damit verbundene Hoffnungen auf eine Geschäftserholung haben die Vorzugsaktie von Sartorius am Dienstag außerdem auf den höchsten Stand seit Mai 2024 katapultiert. Das Papier des Labor- und Pharmazulieferers sprang kurz nach dem Börsenstart auf 292 Euro. Zuletzt stand ein Plus von knapp 12 Prozent auf 280,00 Euro zu Buche, womit es unangefochten die Spitze im kaum veränderten Dax einnahm.
Seit dem Jahresauftakt hat das Papier, das im vergangenen Jahr mit etwas mehr als 35 Prozent Minus der zweitgrößte Verlierer im Leitindex gewesen war, bereits um gut 31 Prozent zugelegt. Damit ist es aktuell der gefragteste Wert unter den insgesamt 40 Dax-Mitgliedern.
Analyst Michael Heider von Warburg Research lobte vor allem den starken Auftragseingang des Göttinger Unternehmens im vierten Quartal und dass das Quartal die Markterwartungen umsatz- und vor allem ergebnisseitig geschlagen habe. Insgesamt sei 2024 aber im Einklang mit der Unternehmensprognose geendet, schrieb er, und erinnerte daran, dass diese im Juli vom Management gesenkt worden war.





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