QuartalszahlenDruck auf Carl Zeiss Meditec

Steigende Kosten, geringere Marge – auch in den neuesten Quartalszahlen von Carl Zeiss Meditec zeichnen sich die Auswirkungen instabiler Lieferketten und wachsender Preise für Verbrauchsmaterialen ab.

Carl Zeiss Meditec
Carl Zeiss Meditec AGZeiss
Unternehmenszentrale von Carl Zeiss Meditec in Jena.

Gestiegene Kosten und Probleme in China haben zum Start in das neue Geschäftsjahr die Profitabilität von Carl Zeiss Meditec belastet. Neben höheren Ausgaben etwa für Vertrieb und Marketing sowie für Forschung und Entwicklung drückte in China der Rückgang bei Augenoperationen auf die Marge, wie der Medizintechnikkonzern am 10. Februar in Jena bekannt gab. In dem Land stand wegen des Ausbruchs von Covid gegen Ende 2022 vielerorts das Leben still.

Trotz eines Umsatzplus von knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 470,3 Millionen Euro ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 60,3 Millionen Euro zurück - nach 74,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende operative Marge verringerte sich in den drei Monaten bis Ende Dezember auf 12,8 Prozent gegenüber 18,1 Prozent.

Anleger enttäuscht

An der Börse überwog bei Anlegern am Morgen des 10. Februar zunächst die Enttäuschung: Die Aktie verlor bis zu zwei Prozent. Die Profitabilität des Konzerns sei noch schlechter ausgefallen als befürchtet, sagte ein Händler auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur. Später drehte der Kurs jedoch zeitweise ins Plus, und um die Mittagszeit gehörte das Papier mit einem Abschlag von 0,1 Prozent immerhin zu den stärksten Titeln im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie damit um gut zehn Prozent zugelegt.

Firmenchef Markus Weber sprach von einem herausfordernden Umfeld mit weiterhin angespannten Lieferketten und Lockdowns im wichtigen chinesischen Markt. Der Vorstand hält trotz des schwächeren Jahresstarts an seinem Ziel fest, wonach die Betriebsmarge in diesem Jahr bei 19 bis 21 Prozent herauskommen soll. Hierfür sei jedoch eine Stabilisierung der globalen Lieferketten sowie „eine deutliche Erholung des Verbrauchsmaterialiengeschäfts in China im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres“ erforderlich, hieß es weiter.

Erhöhte Produktion soll Auftragsstau lindern

Im Moment klemmt es noch an vielen Ecken, denn die Aufträge stauen sich. Der Auftragsbestand des Spezialisten für OP-Mikroskope, Laser und Linsen lag auch Ende Dezember mit über 600 Millionen Euro auf einem hohen Niveau. Carl Zeiss Meditec arbeite jedoch weiter mit Hochdruck daran, den Rückstand abzuarbeiten und die Produkte schneller zum Kunden zu bringen, hieß es.

Dafür hat der Konzern seine Kapazitäten deutlich aufgestockt, etwa in der Produktion und im Vertrieb. Zugleich steigen die planmäßigen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Dies lastet jedoch im Tagesgeschäft auf den Erträgen: Im abgelaufenen Quartal steigerte Carl Zeiss Meditec den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15 Prozent auf 470 Millionen Euro. Beide Sparten legten beim Erlös prozentual zweistellig zu. Gute Geschäfte machte der Hersteller vor allem in den USA und Lateinamerika, während das Wachstum in Europa eher gedämpft blieb. In einigen Kernmärkten wie Deutschland oder Frankreich habe die Inflation belastet, sagte Weber.

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