
Was sind Klinikeinkäufer ihren Häusern wert? Die Antwort darauf liefert der aktuelle Gehaltsreport der Kloepfel Group. Über 1100 Einkaufs- und Supply-Chain-Profis haben verraten, was sie 2025 verdienen – und die Ergebnisse sind für Klinikeinkäufer besonders interessant: Mit fast zehn Prozent weniger Gehalt als der Branchendurchschnitt bleibt das Gesundheitswesen einer der herausforderndsten Bereiche. Doch nicht nur die Branche entscheidet über das Einkommen: Position, Unternehmensgröße und sogar der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) können den Unterschied machen.
Das durchschnittliche Jahresbruttogehalt der Befragten beträgt branchenübergreifend 96.000 Euro. Dennoch: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gehälter leicht gesunken, wie auch die Aufstellung der einzelnen Berufszweige zeigt. Einzig Lead Buyer oder auch Commodity Manager können einen kleinen Gehaltsanstieg verzeichnen. Diese Gehaltsentwicklungen variieren jedoch stark je nach Branche, sodass Aussagen zur generellen Gehaltsentwicklung im Einkauf unzulässig sind.
Branchenvergleich
Betrachtet man die Gehälter nach Branchen, führt die Industrie. Fast identisch zum branchenübergreifenden Durchschnitt werden hier Jahresgehälter von 97.153 Euro ausgezahlt. Der Handel liegt mit 92.196 Euro etwas darunter, gefolgt von Dienstleistungen mit 91.353 Euro. Schlusslicht bilden öffentliche Hand und staatsnahe Betriebe mit 90.577 Euro. Die Gehälter innerhalb der Branchen unterscheiden sich jedoch stark. Im Dienstleistungssektor schneiden IT- und Telekommunikationsunternehmen mit 112.000 Euro am besten ab. Einkäufer und Einkäuferinnen in Logistik, Spitalbetrieben, Kliniken und Pflege erzielen ein deutlich geringeres Jahresbruttogehalt. Mit 82.000 Euro bleiben die Gehälter weit hinter dem Branchenschnitt von 91.000 Euro im Dienstleistungssektor zurück.

Gehaltsunterschiede
Das Gehaltsniveau orientiert sich auch an regionalen Wirtschaftsstrukturen. So erzielen operative Einkäufer in Nordrhein-Westfalen die höchsten Gehälter, während Einkaufsleiter in Berlin am meisten verdienen. Für Chief Product Officer (CPOs) ist Baden-Württemberg gehaltstechnisch besonders attraktiv. Strategische Einkäufer haben in Schleswig-Holstein die besten Chancen.
Die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern bleiben wie in den Vorjahren bestehen. Trotz Berücksichtigung von höheren Teilzeitquoten und der geringeren Präsenz von Frauen in Führungspositionen bleibt ein Gendergap von elf Prozent.
Gehaltsreport 2025
An der Befragung der Kloepfel Group haben 1146 Einkäufer und Supply Chain Fachkräfte aus Deutschland teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen Gehaltunterschiede nach Position, Wohnort, Geschlecht, Alter, Arbeitserfahrung, Branche und Bildungsabschluss. Des Weiteren werden Faktoren wie das betreute Einkaufsvolumen, die Umsatzklasse des Unternehmens, sowie absolvierte Weiterbildungen berücksichtigt.
Einfluss von KI
Die Nutzung von KI hat sich 2025 stark verbreitet. So nutzen oder planen 78 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Nutzung von KI. Beschäftigte in KI-affinen Unternehmen verdienen im Schnitt 21 Prozent mehr – ein klarer Hinweis darauf, dass technologische Kompetenz und digitale Transformation nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern auch die Vergütung beeinflussen. Die Umfrage bestätigt außerdem die gehaltsbestimmenden Faktoren von 2024 in diesem Jahr erneut: Position, der Sektor und der Umsatz des Unternehmens bleiben entscheidend. Auch die regionalen Unterschiede und der Gender-Pay-Gap stellen eine Kontinuität dar.




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