
In einem 5-Punkte-Plan fordert der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) die Stärkung des Medizintechnikstandortes Deutschlands. „Wir brauchen das angekündigte neue Deutschland-Tempo auch für den Medizintechnik-Standort Deutschland“, sagten der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan und BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll bei der Vorstellung des Positionspapieres. Parallel ging auch die Branchenkampagne „Standort stärken und Nachwuchs gewinnen“ an den Start.
Zu den Forderungen des deutschen Medizintechnik-Verbandes gehören eine beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaft, eine Stärkung der Resilienz und der Lieferketten, ein Belastungsmoratorium und Entbürokratisierungs-Offensive für die KMU-geprägte Branche, Fast-Track-Verfahren für Innovationen mit klaren Fristen sowie einfache Anerkennungsverfahren für benötigte Fachkräfte.
BVMed-Vorstandsvorsitzender Dr. Meinrad Lugan unterstrich, wie wichtig die Medizintechnik für Deutschland ist. Die Exportquote liegt bei rund 66 Prozent und der jährliche Gesamtumsatz bei 36 Milliarden Euro. Nach den USA ist Deutschland aktuell der zweitgrößte Medtech-Standort der Welt, noch vor Japan und China — noch, wie Lugan betont. Denn die Probleme hierzulande sind hausgemacht, etwa die überbordende Bürokratisierung und Regulierungswut oder die schleppende Digitalisierung. Ausbremsen könnte auch die EU-Medizinprodukteverordnung (MDR). So hätten Studien gezeigt, dass die Unternehmen in 65 Prozent der Fälle gezwungen ware, Entwicklungsressourcen in die Regulatorik zu verlagern, auf Kosten der Innovationstätigkeit.
BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll verwies auf den Koalitionsvertrag, der gute Ansätze bietet. So werde die „innovative Gesundheitswirtschaft“ wird als „Grundlage des weiteren medizinischen Fortschritts“ bezeichnet, die „viel Potenzial für Beschäftigung und Wohlstand“ bietet. Zudem will sich die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode ausdrücklich für „Medizintechnik made in Germany“ einsetzen. „Eineinhalb Jahre später ist davon bislang wenig zu spüren. Den Worten müssen nun Taten folgen“, so Möll.
Die fünf Punkte
- Beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaft
- Resilienz und Lieferketten stärken
- Belastungsmoratorium und Entbürokratisierungs-Offensive
- Fast-Track für Innovationen mit klaren Fristen
- Fachkräfte gewinnen
Eine neue Imagekampagne soll die „Faszination und die Bedeutung der Medizintechnik-Branche insbesondere gegenüber der Wirtschafts- und Forschungspolitik “ verdeutlichen. Neben einer deutlichen wirtschafts- und forschungspolitischen Ausrichtung will der BVMed mit der Branchenkampagne auch den technologie-affinen Nachwuchs für die Medizintechnik begeistern. Zu der Kampagne gehört beispielsweise ein Branchenfilm, zentrale Facts & Figures, die die Bedeutung der Branche hervorheben, aber auch Geschichten von Forschenden, die zeigen, was und wer hinter einer Innovation steckt.




Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen