InvestitionRöchling Medical eröffnet neues Produktionsgebäude

Rund 50 Millionen Euro fließen in die Erweiterung des Röchling Medical-Standorts Neuhaus. Seit 2015 investiert Röchling bereits in den Standort, an dem nun ein erstes Produktionsgebäude eröffnet wurde.

Produktionshalle der Röchling Medical Solutions SE
Röchling
Gemeinsam eröffneten die Verantwortlichen die neue Produktionshalle der Röchling Medical Solutions SE in Neuhaus am Rennweg.

Die Röchling Medical Solutions SE, eine Tochter der in Mannheim ansässigen Röchling-Gruppe, hat Ende September 2022 ihr neues Produktionsgebäude am Standort in Neuhaus in Thüringen eröffnet. Bis 2025 fließen insgesamt 50 Millionen Euro in die Erweiterung – eine der größten Investitionen der Gruppe in einen Standort.

Die Investition, mit der auch 30 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wurde notwendig, da Röchling Medical einen Großauftrag von einem namhaften deutschen Pharmaunternehmen für rund 30 Millionen Behälter pro Jahr erhalten hat. Mit der bestehenden Kapazität wäre dieser nicht zu bewerkstelligen gewesen. Nun könne man mit dem neuen Gebäude die  Produktionskapazitäten am Standort in Neuhaus erweitern und schaffe eine Basis für weiteres organisches Wachstum, so Dr. Daniel Bühler, der seit Anfang Juli Vorstandsvorsitzender von Röchling Medical ist.

Investition in Co-Extrusionsblasmaschinen

In Neuhaus produziert der Kunststoffverarbeiter Verpackungssysteme für die Pharmazie, die Diagnostik und die Medizintechnik. Dabei werden die Produkte unter kontrollierten Bedingungen in Reinräumen produziert, montiert und verpackt. Das neue Gebäude umfasst eine Grundfläche von insgesamt 1850 Quadratmetern.

Im ersten Obergeschoss des vierstöckigen Neubaus befindet sich das Herzstück in Form einer insgesamt 1700 Quadratmeter großen Reinraumfertigung der Klassen GMP C und D. Dort werden ab dem ersten Quartal 2023 Container, Flaschen und Kanister aus thermoplastischen Kunststoffen für die Pharmazeutik und Diagnostik gefertigt. Für die Produktion hat Röchling unter anderem in Co-Extrusionsblasmaschinen investiert. Damit erreicht das Unternehmen je nach Größe eine Gesamtkapazität von 80 bis 100 Millionen Behältern im Jahr. Produziert werden Behälter mit einem Volumen von zwei Millilitern bis zu einem Fassungsvermögen von zehn Litern.

Optimierte Produktionsabläufe im Fokus

Um den besonderen Anforderungen der Medizintechnik- und Pharmabranche gerecht zu werden, wurde bei der Planung stark auf die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Automatisierung geachtet. Der gesamte interne Warenfluss wird mittels eines autonom fahrenden Transportsystems realisiert, um die innerbetrieblichen Produktionsabläufe unter Reinraumbedingungen zu optimieren und Kontaminierungen der Produkte zu vermeiden. Neben den schon am Standort nach ISO 14001 und 50001 zertifizierten vorhandenen Umwelt- und Energiestandards kommt im Untergeschoss des Neubaus ein Kältespeichersystem zum Einsatz, um nachhaltig Energieressourcen zu sparen und den Ausstoß an CO2 zu reduzieren.

Hierbei wird der für die Sprinkleranlage vorhandene Löschwassertank mit einem Volumen von etwa 2000 Kubikmetern als Kältespeicher in der Nacht auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt und mit der so gewonnenen Energie werden am Tag die Produktionslinien mit Kühlwasser versorgt.

Weitere Großprojekte folgen

Seit 2015 investierte Röchling bereits 35 Millionen Euro in die erste große Erweiterungsstufe des Standorts. Das Werksgelände umfasst jetzt mehr als 88 900 Quadratmeter mit sechs Reinräumen mit einer Gesamtgröße von 5600 Quadratmetern, einem Logistik- sowie einem Ausbildungscenter. Röchling Medical verarbeitete im vergangenen Jahr in Neuhaus rund 8000 Tonnen Kunststoffgranulat, vor allem aus Polyethylen und Polypropylen, zu rund 360 Millionen Primärpackmitteln.

Das nun eröffnete Produktionsgebäude bildet noch nicht den vorläufigen Abschluss der Investitionen am Standort. So wird etwa für ein weiteres Großprojekt ein Bestandsgebäude umgebaut. Zudem wird ein im Jahr 2019 erworbenes Gebäude in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Werksgelände in ein Verwaltungs- und Entwicklungsgebäude umgewandelt.

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