Sollte jedoch der TCO-Ansatz ein negatives Vorzeichen ergeben, ist es möglich, dass eine Innovation auch negativen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Gesundheitseinrichtung hat. Aus diesem Grund ist es von essenzieller Wichtigkeit, den TCO-Ansatz als adäquate Bewertungsmöglichkeit zu nutzen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Innovationen und medizinische Entwicklungen gute Möglichkeiten bieten, sich von anderen Einrichtungen positiv abzuheben, sofern sie sich auch positiv in die Produktstruktur und medizinische Angebotsstruktur einer Gesundheitseinrichtung einbinden lassen. Weitere Einflussfaktoren des TCO-Ansatzes können sein: Energiekosten, Entsorgungskosten oder Versicherungskosten.
Welche Schritte man auf dem Weg zur Entscheidungsfindung gehen kann
Es lassen sich folgende Prozessschritte zur Herangehensweise einer ganzheitlichen Betrachtung (TCO, Total Cost of Ownership) zusammenfassen:
- Alternativen identifizieren und darstellen
- Prozesse im Betrieb und der Nutzung beschreiben
- wesentliche Kostenarten identifizieren
- berechnen oder abschätzen der relevanten Kosten
- TCO-Wert bestimmen
- Beständigkeit der Entscheidung überprüfen und Alternativen vergleichen
- Entscheidung fällen und Umsetzung sicherstellen
Innovation: Kostenverursacher versus Wachstumsbeschleuniger
Dass Innovationen oder neue medizinische Verfahren zunächst Kosten verursachen, steht außer Frage. Ausschlaggebend ist, wie schnell dieses Produkt angenommen wird, und welchen Deckungsbeitrag es zum wirtschaftlichen Erfolg der Gesundheitseinrichtung beitragen kann. Ob ein Produkt jedoch Potenzial bietet, ein Wachstumsbeschleuniger zu werden, hängt von mehr Faktoren ab als vom Amortisationszeitpunkt des jeweiligen Produktes.
Neben den wirtschaftlichen Aspekten ist es sinnvoll, auch das medizinische Portfolio einer Einrichtung oder das Einweiserverhalten zu betrachten. Hat das entsprechende Produkt das Potenzial, Einweiser dazu zu animieren, Patienten bevorzugt in die eigene statt in eine andere Einrichtung zu überweisen? In dem Fall wäre es nicht nur ein positiver Beitrag zur schnelleren Erreichung des Break-Even-Points eines Produktes oder Verfahrens, sondern hätte auch positive Nebeneffekte im Bereich Einweiserbindung oder Reputation der Gesundheitseinrichtung. Was wiederum mehr Patienten, weitere Erlöse und damit wirtschaftlichen Erfolg, also Wachstum, mit sich bringt.
Fazit
Alles in allem können Innovationen als werthaltige Erweiterung des bestehenden Portfolios genutzt werden. Hierzu müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein, welche man mit geeigneter Methodik validieren kann. Eine mögliche Methode zur Validierung bietet Klinikeinkäufern der TCO-Ansatz, mit dessen Hilfe man das entsprechende Verfahren ganzheitlich betrachten und somit eine fachlich fundierte Entscheidung herbeiführen kann.
Wichtig ist, sich aller einflussnehmenden Faktoren bewusst zu sein und diese mit einzubeziehen. Hilfreich können hierbei auch Vergleichswerte anderer Gesundheitseinrichtungen sein. Ist ein positives Ergebnis zu erwarten und sind die benötigten Investitionsmittel bereitgestellt, steht einem Einsatz medizinisch und ökonomisch nichts im Wege.




Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen