EnergiekonzeptKrankenhaus Spandau halbiert seinen CO₂-Ausstoß

Das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau kann durch ein neues Energiekonzept mit jährlichen Einsparungen von bis zu 400.000 Euro rechnen. Die Umstellung macht die Klinik vor allem eins: unabhängiger.

Photovoltaikanlage
GASAG, Leo Seidel
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau.

Gemeinsam mit dem Energie-Dienstleistungsunternehmen Gasag Solution Plus hat das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau (EWK) seine Energieversorgung umfassend modernisiert. Das Ergebnis: Eine CO₂-Einsparung von 49 Prozent und bis zu 400.000 Euro weniger Energiekosten. Die veraltete Kesseltechnik aus den 1980er Jahren wurde durch eine Kombination aus Blockheizkraftwerken (BHKW), modernen Gaskesseln und einer großflächigen Photovoltaikanlage auf dem Krankenhausdach ersetzt.

Die zwei Blockheizkraftwerke verfügen über je 250 Kilowatt elektrischer Leistung, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung hocheffizient Strom und Wärme erzeugen. Dieses System ergänzen drei neue modulierende Gasbrennwertkessel, die flexibel Wärmebedarfsspitzen abdecken können. Die installierte Gesamtfeuerungswärmeleistung kann um 70 Prozent reduziert werden: von ursprünglich rund 20 auf knapp 6 Megawatt.

Unabhängiger von Strompreisen durch Eigenproduktion

Auf den Dachflächen des Krankenhauses wurden rund 1540 Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von etwa 685 Kilowatt Peak installiert. Der Solarstrom und der Strom aus den BHKW decken rund die Hälfte des Strombedarfs des EWK ab. Die Eigenstromerzeugung soll das Krankenhaus unabhängiger von Schwankungen des Strompreises machen.

Auch die kritische Dampfversorgung, etwa zur Sterilisation von OP-Besteck, wurde modernisiert: Zwei neue Schnelldampferzeuger ersetzen die bisherigen Großkessel.

 

Die Sanierung im laufenden Krankenhausbetrieb war anspruchsvoll.

 

„Die Sanierung im laufenden Krankenhausbetrieb war anspruchsvoll, aber unser Konzept ist darauf ausgelegt, Effizienz und Nachhaltigkeit maßgeblich zu steigern. Dieses Projekt beweist, dass moderne Energielösungen auch in komplexen Bestandsgebäuden wie Kliniken erfolgreich und wirtschaftlich umsetzbar sind“, sagt Stefan Schönberger, Geschäftsführer bei der GASAG Solution Plus. Insgesamt nahmen Modernisierung und Umbau des Bestandsgebäudes drei Jahre in Anspruch.

Auch Andreas Mörsberger, Vorstandssprecher der Johannesstift Diakonie (JSD), ist zufrieden mit dem Projekt: „Dekarbonisierung ist einer unserer strategischen Grundpfeiler, weshalb es bereits viele entsprechende Projekte in der JSD gibt. Wir sind stolz auf diese Vorreiter-Rolle und dass wir mit der neuen PV-Anlage auf dem Waldkrankenhaus wieder einen großen Schritt weiter in Richtung einer klimagerechteren Gestaltung des Gesundheitswesens gegangen sind.“

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