
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) blickt positiver auf die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Das operative Ergebnis dürfte im Vergleich zum Vorjahr im niedrig-einstelligen Prozentbereich zulegen, wie das Unternehmen am 1. November 2023 mitteilte. Bisher war FMC davon ausgegangen, dass bestenfalls das Vorjahresergebnis von 1,54 Milliarden Euro erreicht wird.
Die Quartalszahlen sanken laut Experten weniger stark als erwartet. Für das dritte Quartal konnte FMC einen Umsatz von knapp 5 Milliarden Euro verzeichnen. Das operative Ergebnis fiel um 31 Prozent auf 324 Millionen Euro. Anleger zeigten sich erfreut. Die FMC-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate in ersten Reaktionen um bis zu 3,7 Prozent zu.
Angesichts unserer verbesserten Leistung heben wir unsere Gewinnprognose für das Gesamtjahr zuversichtlich an.
Helen Giza, Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care, sagte dazu: „Angesichts unserer verbesserten Leistung in den ersten neun Monaten des Jahres und der soliden Erwartungen für den Rest des Jahres heben wir unsere Gewinnprognose für das Gesamtjahr zuversichtlich an.“ Grund für den gestiegenen Optimismus seien die positiven Auswirkungen der Turnaround-Maßnahmen und eine beschleunigte Verbesserung der operativen Leistung in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2023. Zudem sei der Geschäftsausblick für das vierte Quartal solide.
FMC in der Krise
FMC war in der Pandemie in die Krise gerutscht und löste mehrere Gewinnwarnungen beim Mutterkonzern aus. Damit das nicht mehr passiert, wird Fresenius FMC nicht mehr voll in der Bilanz berücksichtigen, sondern nur als Finanzbeteiligung ausweisen – entsprechend dem Fresenius-Anteil von gut einem Drittel.
Neues Betriebsmodell, neue Finanzberichterstattung
Nach der Einführung des neuen Betriebsmodells und der entsprechenden neuen Finanzberichterstattung, wird die Vereinfachung der Governance-Struktur durch eine Rechtsformumwandlung bis zum 1. Dezember 2023 abgeschlossen sein.
Darüber hinaus setzt Fresenius Medical Care seinen Plan zur Optimierung des Portfolios um und trennt sich von Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehören und die Ergebnismarge verwässern. Im dritten Quartal hat das Unternehmen eine Vereinbarung über den Verkauf von National Cardiovasclar Partners (NCP) abgeschlossen. NCP ist bisher mit 21 Einrichtungen, die ambulante Herzkatheter- und Gefäßlabordienstleistungen erbringen, Teil des U.S.-Care Delivery Geschäfts.
Im Einklang mit der strikten Finanzpolitik des Unternehmens hat Fresenius Medical Care bereits eine Anleihe in Höhe von 650 Millionen Euro refinanziert, die im November 2023 fällig wird. Das Unternehmen nutzt einen Mix aus langfristiger Bankfinanzierung zu sehr attraktiven Finanzierungskonditionen sowie aus Barmitteln und kurzfristigen Darlehen. Zukünftige außerordentliche Mittelzuflüsse ermöglichen es der Gesellschaft, den Schuldenstand weiter zu verringern.




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