
Was macht Ihr und welches Problem löst Ihr damit?
Wenn Patienten oder Materialien transportiert werden sollen, rufen Kliniken immer noch in 90 Prozent der Fälle die Transportunternehmen per Telefon an. Ab dem Zeitpunkt der Bestellung findet dann keine Kommunikation zwischen Auftraggebern und Dienstleistern statt. QRaGo ermöglicht Kliniken, Aufträge digital an Transportunternehmen zu übermitteln, ihre Aufträge zu organisieren sowie zu dokumentieren. Das Pflegepersonal wird so entlastet und Patienten sowie Materialien werden schnell, pünktlich und sicher an ihre Zielorte transportiert.
Wer hatte die Idee und wieso?
Als ehemalige Rettungsdienstsanitäter und Pflegekraft erlebten die Gründer häufig die Situation, dass der Rettungsdienst zur Klinik geschickt wird, um einen Patienten abzuliefern, während bereits ein anderer Patient seit vielen Stunden auf seinen Transport in der Klinik wartet. Der Rettungsdienst kann den Patienten aber nicht mitnehmen, weil der Fahrer den Auftrag von der Leitstelle noch nicht erhalten hat. Also fährt der Rettungsdienst leer wieder weg und erledigt einen anderen Auftrag an einem komplett anderen Ort. Dann bekommt der Rettungsdienst den Auftrag für den wartenden Patienten, fährt leer wieder hin und holt ihn ab. Diese Erfahrung machte den beiden Gründern deutlich, dass die logistische Herangehensweise sehr ineffizient ist und optimiert werden muss.
Wer gehört zum Gründerteam?
Christian Ruff und Alexander Kunze
Wo lagen die größten Hürden?
Zunächst mussten die Gründer den Mut aufbringen, ihre sicheren Jobs aufzugeben, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Dann begann die gesamte bürokratische Abwicklung in Deutschland. Als diese Hürde überwunden war, kam mit der Finanzierung schon die Nächste. In Deutschland mangelt es vor allem für Start-ups in der Anfangsphase an ausreichendem Risikokapital. Anschließend erfolgte die Markteinführung mitten in der Coronakrise, was die Situation zusätzlich erschwerte.
Wie steht es um die Finanzierung des Projekts und wie sieht das Geschäftsmodell aus?
QRaGo hat bereits einen starken Gesellschafterkreis und bereitet aktuell eine weitere Finanzierungsrunde vor. Die Plattform berechnet Transportunternehmen eine monatliche Gebühr und bei der Nutzung zusätzlicher Funktionen sowie eine Provision pro vermittelte Fahrt. Medizinische Einrichtungen zahlen einmalig für die Softwareimplementierung und monatlich für die Softwarenutzung. Zusätzliche Funktionen können gegen Aufpreis hinzugefügt werden.
Was ist Eure Vision?
Das Ziel von QRaGo ist es, sich als die führende „End-to-End“-Plattform für externe logistische Dienstleistungen im Gesundheitswesen in Europa zu etablieren. Die nächsten Meilensteine umfassen die Einführung von B2C-Bestellungen für Patienten, Anbindung der Patientenportale, Bündelung von Aufträgen jeglicher Art zur Einsparung von Ressourcen, Rückverfolgbarkeit von Transporten und gesendeten Waren.
Was sagen die Anwender über das Produkt?
„Zusammen mit QRaGo haben wir es geschafft, die Patientendaten und Abholorte transparent und datenschutzkonform an die Transportunternehmen zu übermitteln”, VAMED Klinik Kipfenberg.
Dieser Beitrag erschien erstmals in der Klinik Einkauf 5/2023 (zur Printausgabe).




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