Digitale Arzneimittelversorgung„Closed Loop Medication“ gibt es jetzt auch in Grosshansdorf

Die überregionale Lungenklinik in Grosshansdorf setzt auf „Closed Loop Medication“: Ein digitaler Medikationsprozess soll die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen, Pflegekräfte entlasten und durch externe Verblisterung auch nachhaltiger wirken.

Arzneimittel
James Thew/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Lungen Clinic Grosshansdorf hat im stationären Bereich einen neuen Medikationsmanagementprozess eingeführt, der die Arzneimitteltherapiesicherheit deutlich erhöhen und gleichzeitig das Pflegepersonal entlasten soll. Im Zentrum steht die sogenannte „Closed Loop Medication“, ein geschlossener Kreislauf von der ärztlichen Verordnung bis zur Medikamentenausgabe am Patientenbett.

„Für die Sicherheit von Arzneimitteltherapien und Patienten ist es uns ein großes Anliegen, einen neuen Weg in der Medikamentenversorgung unserer stationären Patienten gehen zu können“, erklärt Susanne Quante, Kaufmännische Geschäftsführerin der Fachklinik. „Mit dem bewährten geschlossenen Medikationsmanagementprozess verfolgen wir einerseits das Ziel, mögliche Fehler bei der Arzneimittelvergabe auszuschließen. Andererseits wollen wir nachhaltiger in unserem klinischen Alltag werden und eine Entlastung für das Pflegepersonal schaffen.“

Digitale Verordnung und externe Verblisterung

Die elektronische Verordnung erfolgt direkt auf Station durch die behandelnden Ärzte. Anschließend prüft die Antares-Apotheke Pharma Service in Hamburg-Jenfeld die Medikation auf Wechselwirkungen, Plausibilität, Allergien und Laborwerte. Nach Abschluss der Prüfung werden die Medikamente patientenindividuell verblistert – automatisiert und mit allen relevanten Angaben wie Name, Nummer, Wirkstoff und Einnahmezeitpunkt versehen.

Flüssige Arzneimittel wie Infusionen sind nicht enthalten und werden weiterhin direkt in der Klinik verabreicht. Die Lieferung der Blister erfolgt täglich, wird von Pflegefachkräften kontrolliert und die Verabreichung elektronisch dokumentiert. Für Rückfragen oder Notfälle stehen die Apotheker der Antares-Apotheke jederzeit zur Verfügung.

Modellprojekt mit Vorbildcharakter

Die Antares-Apotheke Pharma Service ist die erste klinikversorgende Apotheke in Deutschland, die eine patientenindividuelle Verblisterung extern für ein Fachkrankenhaus eingeführt hat. „Das neue Verfahren bringt uns nicht nur technisch auf den neuesten Stand, sondern ermöglicht es uns als externe Apotheke, durch geprüfte Abläufe und enge Zusammenarbeit mit der Klinik die Arzneimitteltherapiesicherheit spürbar zu verbessern“, sagt Sinah Gaebert, Leiterin der patientenindividuellen Verblisterung bei der Antares-Apotheke Pharma Service.

Ein Team aus Pharmazeuten und pharmazeutischem Personal sorgt für die enge Verzahnung von Medikationsprüfung und Verblisterung. Elektronische Prüfmechanismen, das Vier-Augen-Prinzip und zahlreiche Scan-Prozesse machen den Bestellprozess effizienter und sicherer als die bisherige manuelle Zusammenstellung.

Nachhaltigkeit als zusätzlicher Gewinn

Auch ökologische Aspekte spielen eine Rolle: Größere Packungseinheiten und die Verwendung von Schüttware reduzieren Verpackungsmaterial und Müll. „Die Antares-Apotheke Pharma Service sieht diesen Ansatz als Beitrag zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie und freut sich, mit diesem Modell auch als externe Apotheke patientennah zu arbeiten“, fasst Fachapothekerin Gaebert zusammen.

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