Bilanz 2024Boehringer Ingelheim legt bei Patientenzahlen und Umsatz zu

Bei Boehringer Ingelheim stehen die Zeichen auf Wachstum: Mehr Patienten, steigende Umsätze und große Investitionen in Forschung und Entwicklung prägten das Jahr 2024. Bis 2030 will das Pharma-Unternehmen zudem klimaneutral sein.

Zentrale Boehringer Ingelheim
Boehringer Ingelheim
Unternehmenszentrale Boehringer Ingelheim in Ingelheim.

Boehringer Ingelheim hat im Jahr 2024 seine Marktpräsenz weiter ausgebaut. Die Zahl der behandelten Patienten stieg auf 66 Millionen, ein Zuwachs von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Konzernumsatz erhöhte sich währungsbereinigt um 6,1 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro. In Deutschland wurden 2,63 Milliarden erlöst und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. In seinem Heimatland beschäftigt Boehringer knapp 18 700 von weltweit etwa 54 000 Mitarbeitern.

21,9 Milliarden Euro der Konzernumsätze entfielen auf den Bereich Humanpharma, sieben Prozent mehr als im Jahr davor. Größter Erlösbringer war einmal mehr das Präparat Jardiance, das allein einen Umsatz von 8,4 Milliarden brachte, über 14 Prozent mehr als im Jahr davor, vor allem mit der Behandlung von Diabetes, Herzinsuffizienz oder chronischen Nierenerkrankungen.

In dem so wichtigen amerikanischen Markt soll Jardiance allerdings ab 2026 mit nennenswerten Rabatten angeboten werden. Das hängt mit dem Inflation Reduction Act der früheren US-Regierung von Präsident Joe Biden zusammen, mit dem unter anderem auch die Kosten für das dortige Krankenversicherungssystem gesenkt werden sollen.

6,2 Milliarden Euro steckte die Ingelheimer 2024 in Forschung und Entwicklung, davon 5,7 Milliarden in der Humanpharma. Für die kommenden Jahre kündigte das Unternehmen eine ganze Reihe neuer Produkte am Markt an, davon möglicherweise zwei bereits 2025. Hier hofft Boehringer auf das Präparat Zongertinib zur Behandlung von Lungenkrebs sowie Nerandomilast gegen Lungenfibrose.

Wir sind wir in eine entscheidende Phase hoher Investitionen eingetreten.

 

Mehrere Markteinführungen geplant

In den vergangenen fünf Jahren habe laut Boehringer Ingelheim Leitungsmitglied Frank Hübler rund 25 Milliarden Euro in diesen Bereich investiert. In den kommenden fünf Jahren plant Boehringer Ingelheim mehrere Markteinführungen.

„Wir sind wir in eine entscheidende Phase hoher Investitionen eingetreten“, erklärte Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. „Nun kommt es darauf an, dass wir jede Gelegenheit nutzen, um diese neuen Behandlungen so schnell wie möglich zu den Patienten zu bringen – das hat für uns oberste Priorität.“

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Klimaneutralität bis 2030 angestrebt

Boehringer Ingelheim verfolgt zudem Nachhaltigkeitsziele. Bis zum Jahr 2030 soll Klimaneutralität in den eigenen Geschäftstätigkeiten erreicht werden.

Der Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Stromverbrauch lag 2024 bei 75 Prozent. Dies ist vor allem auf die Umstellung auf erneuerbare Lösungen an verschiedenen Standorten, darunter Japan und China, zurückzuführen. In Deutschland, am Standort Ingelheim, wurde zudem ein neues Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, um die Erzeugung erneuerbarer Energien vor Ort auf 95 Prozent des Bedarfs zu erhöhen. 

Für 2025 erwartet Boehringer Ingelheim eine Fortsetzung des positiven Trends mit einem weiteren Anstieg der Patientenzahlen und einem moderaten Umsatzwachstum.

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