
Der deutsche Facility-Service-Markt verzeichnet im letzten Jahr ein eher moderates Wachstum, wie das Ergbnis der neuesten Lünendonk-Studie zeigt. Die Umsätze der 25 führenden Anbieter stiegen um 7,8 Prozent – im Vorjahr waren es noch 11,8 Prozent. Der Inlandsumsatz dieser Unternehmen liegt nun bei 18,7 Milliarden Euro, was rund 30 Prozent des Gesamtmarkts ausmacht.
Ein wesentlicher Grund für die negative Entwicklung ist die konjunkturelle Lage: Kunden agieren preissensibler, Sonderleistungen wurden teils verschoben oder gestrichen. Dies bremste auch die Personalentwicklung und das Recruiting. Die Beschäftigtenzahl stieg nur leicht um 1,6 Prozent auf rund 291 800. In den kommenden Jahren soll Personal deshalb wieder stärker aufgebaut werden – insbesondere im technischen Gebäudemanagement.
Relevanz für Kliniken
Facility Services sind auch für Krankenhäuser ein kritischer Erfolgsfaktor. Verlässliche Leistungen und technische Expertise sind im Gesundheitswesen gefragt. Der Fachkräftemangel trifft die Branche deutlich. Deshalb bedarf es an durchdachten Personalkonzepten und Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung.
Marktführer im Ranking
Platz 1: Apleona (8,9 Prozent Wachstumsrate; 1,9 Milliarden Euro Umsatz)
Platz 2: Spie Germany Switzerland Austria (15 Prozent Wachstumsrate; 2,6 Milliarden Euro Umsatz)
Platz 3: Wisag Facility Service (6,9 Prozent Wachstumsrate; 1,7 Milliarden Euro Umsatz)
Platz 4: Engie (5, 3 Prozent Wachstumsrate; 1,13 Milliarden Euro Umsatz)
Platz 5: Piepenbrock (9,3 Prozent Wachstumsrate, 968 Millionen Euro Umsatz)
Apleona besetzt die Spitze der Marktführer. Dieser Trend werde durch die Nachfrage einer wachsenden Zahl internationaler Kunden nach einem effizienteren, transparenteren und nachhaltigeren Gebäudebetrieb für große, überregionale Portfolios angetrieben, so CEO Dr. Jochen Keysberg. „Wir werden weiter in die dafür notwendigen Ressourcen und Kompetenzen investieren, um diese Nachfrage flächendeckend mit ausreichend qualifiziertem Personal und einem zunehmend KI-gestützten Geschäfts- und Liefermodell bedienen zu können.”
Strabag Property and Facility Services hat es nicht in die Top 5 geschafft. Nichtsdestotrotz hat das Unternehmen einen Sprung von Platz 8 auf Platz 6 geschafft. CEO Dr. Marion Henschel über das positive Ergebnis: „Das gruppenweite Wachstum mit fast 38 Prozent (in Deutschland 28 Prozent) bei einem sehr guten Ergebnis gibt uns Recht, dass wir mit unserem Building Solutions Service-Portfolio als Komplettanbieter für Dekarbonisierung auf dem richtigen Weg sind.”
Spie konnte dagegen mit der größten Wachstumsrate punkten. Der Erfolg lässt sich jedoch nicht allein an den Zahlen messen – das Unternehmen erhielt im Jahr 2024 die „Great Place To Work®“ -Zertifizierung. Das zeige, dass Spie als Arbeitgeber attraktiv und zukunfsfähig aufgestellt ist, betont Markus Holzke, Geschäftsführer bei Spie DACH.
Ausblick
Für 2025 und 2026 zeigen sich vor allem technische Anbieter im Facility Management optimistisch. Wachstumsraten von 7 bis 9 Prozent jährlich werden erwartet. Getrieben werde das Wachstum durch steigende Nachfrage, mehr Fremdvergaben und Investitionen im Rahmen des Bundes-Sondervermögens, erklärt Lünendonk-Geschäftsführer und Studienautor Jörg Hossenfelder. Gerade im Bereich der Gebäudetechnik sehe der Experten erhebliches Potenzial.




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